Eine Photovoltaik-Anlage ist eine langfristige Investition, die bei fachgerechter Planung und Installation über 25 Jahre hinweg zuverlässig Strom produziert. Die richtige Vorbereitung und Durchführung der Installation ist entscheidend für den Erfolg Ihrer Solaranlage. Hier sind die 10 wichtigsten Tipps für eine erfolgreiche Photovoltaik-Installation.
1. Dachstatik prüfen lassen
Bevor Sie mit der Planung beginnen, ist eine professionelle Überprüfung der Dachstatik unerlässlich. Solarmodule und Montagesysteme bringen zusätzliches Gewicht auf Ihr Dach – typischerweise 20-25 kg pro Quadratmeter.
Ein Statiker kann beurteilen, ob Ihr Dach die zusätzliche Last tragen kann oder ob Verstärkungen notwendig sind. Diese Investition von 300-800 Euro kann später teure Reparaturen verhindern.
2. Optimale Ausrichtung und Neigung wählen
Die Ausrichtung und Neigung Ihrer Solarmodule beeinflusst den Ertrag erheblich:
- Ideale Ausrichtung: Süden (Abweichung bis 45° nach Ost/West noch akzeptabel)
- Optimaler Neigungswinkel: 30-35° (Abweichung zwischen 20-50° noch gut)
- Ost-West-Ausrichtung: Ermöglicht längere Stromerzeugung über den Tag
Moderne Optimierer können auch bei suboptimalen Bedingungen gute Erträge erzielen, sodass auch Ost-, West- oder Norddächer wirtschaftlich sein können.
3. Verschattungsanalyse durchführen
Verschattungen können den Ertrag einer Photovoltaik-Anlage drastisch reduzieren. Eine detaillierte Verschattungsanalyse sollte folgende Punkte berücksichtigen:
- Nachbarhäuser und deren mögliche Erweiterungen
- Bäume und deren Wachstum
- Schornsteine, Satellitenanlagen und andere Dachaufbauten
- Saisonale Verschattungen (Sonne steht im Winter tiefer)
Spezielle Software kann diese Analyse präzise durchführen und verschiedene Szenarien simulieren.
4. Qualitätskomponenten auswählen
Die Qualität der Komponenten entscheidet über die Langlebigkeit und Wirtschaftlichkeit Ihrer Anlage:
Solarmodule
- Wählen Sie Module mit mindestens 20 Jahren Produktgarantie
- Achten Sie auf bewährte Hersteller mit langfristiger Marktpräsenz
- Monokristalline Module bieten höhere Effizienz auf kleinen Dächern
Wechselrichter
- String-Wechselrichter für einfache Dachanlagen
- Optimierer bei komplexeren Dachanlagen mit Verschattung
- Mikro-Wechselrichter für maximale Flexibilität
5. Elektrische Planung von Profis erstellen lassen
Die elektrische Planung ist komplex und sollte nur von qualifizierten Elektrikern durchgeführt werden. Wichtige Aspekte:
- Dimensionierung der DC- und AC-Leitungen
- Schutzeinrichtungen und Überspannungsschutz
- Erdung und Potentialausgleich
- Anschluss an das Hausnetz und den Zählerkasten
6. Montagesystem sorgfältig auswählen
Das Montagesystem muss zu Ihrem Dachtyp und den örtlichen Gegebenheiten passen:
Aufdachmontage
- Standard-Lösung für Ziegel- und Blechdächer
- Gute Hinterlüftung der Module
- Einfache Installation
Indachmontage
- Ästhetisch ansprechend
- Module ersetzen Dachziegel
- Höhere Installationskosten
7. Genehmigungen und Anmeldungen rechtzeitig beantragen
Planen Sie ausreichend Zeit für behördliche Verfahren ein:
- Netzanschluss: Anmeldung beim Netzbetreiber (4-8 Wochen)
- Marktstammdatenregister: Anmeldung bei der Bundesnetzagentur
- Baugenehmigung: In den meisten Fällen nicht erforderlich, aber prüfen
- Versicherung: Anmeldung bei der Gebäudeversicherung
8. Installation nur durch Fachbetriebe
Die Installation sollte ausschließlich durch zertifizierte Fachbetriebe erfolgen:
- Gewährleistung auf die Installationsarbeiten
- Einhaltung aller Sicherheitsstandards
- Ordnungsgemäße Dokumentation
- Unterstützung bei Anmeldeverfahren
9. Qualitätskontrolle während der Installation
Achten Sie während der Installation auf folgende Punkte:
- Saubere Dachdurchführungen mit entsprechender Abdichtung
- Sichere Befestigung aller Komponenten
- Ordnungsgemäße Kabelführung und -befestigung
- Vollständige Dokumentation der Verschaltung
10. Monitoring und Inbetriebnahme
Nach der Installation ist eine gründliche Inbetriebnahme wichtig:
Technische Abnahme
- Messung der Isolationswiderstände
- Überprüfung der Erdungsmaßnahmen
- Test aller Schutzeinrichtungen
- Funktionskontrolle des Monitorings
Monitoring-System einrichten
- Überwachung der Anlagenleistung
- Früherkennung von Störungen
- Optimierung des Eigenverbrauchs
- Langfristige Ertragskontrolle
Häufige Fehler vermeiden
Lernen Sie aus den Fehlern anderer und vermeiden Sie diese typischen Probleme:
- Undichte Dachdurchführungen: Verwenden Sie nur hochwertige Dichtungssysteme
- Überdimensionierung: Größer ist nicht immer besser – planen Sie bedarfsgerecht
- Billige Komponenten: Sparen Sie nicht an der falschen Stelle
- Fehlende Dokumentation: Alle Arbeiten müssen dokumentiert werden
Wartung und Pflege
Eine regelmäßige Wartung sichert die langfristige Leistung Ihrer Anlage:
- Jährliche Sichtprüfung der Module und Verkabelung
- Reinigung der Module bei starker Verschmutzung
- Überprüfung der Wechselrichter-Funktion
- Kontrolle der Monitoring-Daten
Fazit
Eine erfolgreiche Photovoltaik-Installation erfordert sorgfältige Planung, qualitativ hochwertige Komponenten und fachgerechte Ausführung. Investieren Sie Zeit in die Vorbereitung und arbeiten Sie nur mit erfahrenen Fachbetrieben zusammen.
Mit den richtigen Entscheidungen wird Ihre Photovoltaik-Anlage über Jahrzehnte hinweg zuverlässig Strom produzieren und sich als profitable Investition erweisen.
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